26 Islamisten in Mali zum Tod verurteilt

26 Islamisten in Mali zum Tod verurteilt

Frankfurt a.M., Bamako (epd). In Mali sind 26 Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Ansar Dine zum Tod verurteilt worden. Die Männer werden für mehrere Anschläge im Süden des westafrikanischen Landes verantwortlich gemacht, wie der Sender RFI am Samstag berichtete. Unter den Verurteilten ist demnach auch Souleymane Keïta, ein Anführer von Ansar Dine. Die Organisation ist Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQIM).

Keïta war dem Gericht zufolge für die Ausbreitung von Ansar Dine im Süden des Landes verantwortlich. Die Miliz hatte 2012 den Norden des Landes erobert. 12 der 26 Angeklagten wurden in Abwesenheit verurteilt. In Mali kann zwar die Todesstrafe verhängt werden, seit 1980 wurden jedoch keine Todesurteile mehr vollstreckt. Ende Oktober waren zwei Männer, die 2015 Anschläge auf einen Nachtclub und ein Luxushotel verübt hatten, zum Tode verurteilt worden.

In dem westafrikanischen Land operieren verschiedene islamistische Terrororganisationen, die immer wieder Anschläge auf die Bevölkerung verüben. Die Täter werden jedoch nur selten zur Rechenschaft gezogen. Im Juli begann vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag der Prozess gegen Al-Hassan Ag Abdoul Aziz, einen Anführer von Ansar Dine. Trotz internationaler Militäreinsätze, an denen auch die Bundeswehr beteiligt ist, hat sich die Sicherheitslage in Mali in den vergangenen Jahren verschlechtert.