Berlin (epd). Intergeschlechtliche Menschen erleben Studien zufolge im Job Diskriminierungen wegen ihrer geschlechtlichen Identität. Bei Arbeitgebern gebe es Nachholbedarf im Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt, geht aus von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes am Donnerstag vorgestellten Expertisen hervor.
Ersten Ergebnissen einer Untersuchung des Kölner Instituts für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung (IDA) zufolge fühlt sich die Mehrzahl der 32 qualitativ-quantitativ befragten intergeschlechtlichen Menschen am Arbeitsplatz diskriminiert. Die Befragten beschreiben zudem ein ihnen gegenüber schlechtes Klima in Teams und Organisationen, wie es in der Studie heißt. Sie bemängeln eine unzureichende Unterstützung durch Arbeitgeber bei Diskriminierungen, den Mangel passender Sanitärräume und die Weigerung, sie in Schreiben und Formularen durch gendergerechte Sprache einzubeziehen.
Ein von der Antidiskriminierungsstelle vorgestelltes Rechtsgutachten reklamiert gesetzgeberischen Handlungsbedarf im Arbeitsrecht. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass solche Vorschriften angepasst werden sollten, die an das Geschlecht anknüpfen. Als Beispiele nennen sie Vorschriften der Arbeitsstättenverordnung über die Einrichtung von Sanitärräumen am Arbeitsplatz und dienstrechtliche Bekleidungsvorschriften.