Langes Spruchband erinnert künftig an "KZ Columbia"

Langes Spruchband erinnert künftig an "KZ Columbia"

Berlin (epd). An das einzige offizielle NS-Konzentrationslager in Berlin, das "Columbia-Haus", soll künftig am Tempelhofer Flughafengebäude ein von weitem sichtbarer Schriftzug erinnern. Die Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors, Andrea Riedle, präsentierte am Freitag in Berlin gemeinsam mit der Tempelhof Projekt GmbH den Siegerentwurf eines Gestaltungswettbewerbs des "Erinnerungsortes KZ Columbia".

Danach soll voraussichtlich ab Sommer 2021 der Spruch "nicht mehr zu sehen" in Form einer knapp 42 Meter langen und etwa drei Meter hohen Buchstabenfolge am ehemaligen Standort des KZ Columbia zu sehen sein. Das aus gebrochenen Ziegelsteinen gebildete Spruchband soll auf der Böschung entlang der Südseite des Columbiadammes und vor dem Ostflügel des Flughafengebäudes errichtet werden. Der Entwurf stammt von Martin Bennis und Weidner Händle Atelier. Die Gesamtkosten sollen bei 95.000 Euro brutto liegen.

Vom ehemaligen "Columbia-Haus", das ab Frühjahr 1933 von der Gestapo zunächst als Gefängnis und von der SS von 1934 bis 1936 als Konzentrationslager genutzt wurde, ist heute nichts mehr zu sehen. Das Gebäude, ein ehemaliges preußisches Militärgefängnis, wurde bereits 1938 abgerissen. An das KZ erinnert seit 1994 nur eine Skulptur auf der nördlichen Seite des Columbiadammes nahe einem heutigen Polizei-Standort. Bis zu seiner Schließung und der Überführung der Gefangenen in das Konzentrationslager Sachsenhausen waren hier etwa 8.000 Männer, vor allem politische Gegner, inhaftiert.