Salzgitter (epd). Nach einem Großbrand auf dem Gelände der Salzgitter AG haben Umweltschützer ihre Forderung nach einem Aus für das in Bau befindliche Atommüllendlager Schacht Konrad bekräftigt. Es habe sich schon um das zweite große Feuer in diesem Jahr in unmittelbarer Nähe des vorgesehen Endlagers gehandelt, sagte Ludwig Wasmus von der atomkraftkritischen Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad am Freitag. Dies mache deutlich, "wie absurd und verantwortungslos es ist, ein Atommülllager mitten in einem Industriegebiet neben Störfallbetrieben errichten zu wollen".
Der jüngste Brand war am Donnerstagmittag aus noch ungeklärter Ursache auf einem Schrottplatz ausgebrochen. Rund 800 Quadratmeter Metallschrott standen in Flammen, die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Die Löscharbeiten dauerten am Freitagmorgen noch an. Der Einlagerungsschacht "Konrad 2" liegt Wasmus zufolge nur 200 Meter von dem Brandort entfernt.
Das frühere Eisenerzbergwerk Konrad wird derzeit zum Bundesendlager für schwach und mittelradioaktive Abfälle umgerüstet. Das Lager darf laut Genehmigungsbescheid bis zu 303.000 Kubikmeter Atommüll aufnehmen.