Düsseldorf (epd). Trotz des bevorstehenden Austritts der USA aus dem Pariser Klimaabkommen sieht Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) die internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz auf gutem Weg. "Anders als man vor drei Jahren vielleicht befürchten musste, hat sich der Rest der Welt nicht von der Trump-Regierung anstecken lassen", sagte Schulze der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag).
"Das weltweite Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzabkommen bleibt felsenfest", fügte sie hinzu. Das Jahr 2020 habe gezeigt, dass sich entscheidende Staaten sehr engagiert an das hielten, was man gemeinsam in Paris verabredet habe. "China hat angekündigt - übrigens nach dem EU-China-Gipfel - bis 2060 klimaneutral werden zu wollen. Japan und Südkorea haben Klimaneutralität bis 2050 angekündigt", sagte Schulze.
Die Welt gerate spürbar in Bewegung beim Klimaschutz, führte die Ministerin aus. Europa stehe an der Spitze dieser Bewegung. "Für die USA wird es darum gehen, ob sie von dieser Entwicklung abgehängt werden", sagte Schulze und warb für einen Wiedereintritt der USA in das Abkommen: "Wer rausgeht, kann auch wieder reinkommen. Die ökonomische Dynamik weg von Kohle und hin zu Strom aus Wind und Sonne ist so stark, dass auch die Trump-Regierung sie nicht aufhalten konnte."
Am 4. November verlassen die USA offiziell das Pariser Klimaschutzabkommen, einen Tag nach der US-Präsidentschaftswahl. Amtsinhaber Donald Trump hatte am 1. Juni 2017 den Austritt der USA aus dem Abkommen angekündigt.
Im Pariser Klimaabkommen hatte die Staatengemeinschaft 2015 vereinbart, den weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad und wenn möglich sogar auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
epd fu