Pflegeeinrichtungen müssten bei der Erarbeitung individueller Schutzkonzepte unterstützt werden, erklärte Präsident Ulrich Lilie am Mittwochabend in Berlin. "Denn wir müssen eine erneute Isolation pflegebedürftiger Menschen unbedingt verhindern - und sie trotzdem gut schützen", sagte er.
Im kurz zuvor von Bund und Ländern vorgestellten Beschlusspapier zu den neuen Maßnahmen heißt es, die zuständigen Stellen hätten je nach lokalen Gegebenheiten für Krankenhäuser, Pflegeheime, Senioren- und Behinderteneinrichtungen besondere Schutzvorkehrungen ergriffen. "Dabei wird stets berücksichtigt, dass die jeweiligen Regelungen nicht zu einer vollständigen sozialen Isolation der Betroffenen führen dürfen", heißt es weiter. Im Frühjahr gab es nahezu flächendeckend Besuchsverbote für Pflegeheime, die von Bewohnern und Angehörigen als besondere Härte empfunden wurden.
Lilie begrüßte zudem, dass nach dem Beschluss von Bund und Ländern Kitas und Schulen offen bleiben sollen. "Gerade für Familien mit kleinen Einkommen, denen Platz und Geld für Homeschooling fehlen, ist das eine große Entlastung", sagte er. Außerdem würden Frauen und Kinder so besser vor häuslicher Gewalt geschützt. Auch werde dadurch vorgebeugt, dass sozial benachteiligte Kinder komplett abgehängt werden.
Lilie appellierte zudem, die Wohnungslosen nicht zu vergessen. Er erwarte von den Kommunen schlüssige Konzepte zur Unterbringung und Versorgung, sagte er.
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