Dessau-Roßlau (epd). In Deutschland ist die Menge an Verpackungsmüll auf einen neuen Rekordwert gestiegen. So fielen 2018 insgesamt 18,9 Millionen Tonnen Verpackungsabfall an - soviel wie nie zuvor und 0,7 Prozent mehr als 2017, wie das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag in Dessau-Roßlau mitteilte. Pro Kopf entsprach dies durchschnittlich 227,5 Kilogramm Verpackungsabfall.
Seit 2010 sei der Verpackungsverbrauch um 17,9 Prozent gestiegen, hieß es weiter. Private Endverbraucher verursachten von der Gesamtmenge 47 Prozent, also mehr als 8,9 Millionen Tonnen oder 107,7 Kilogramm pro Kopf.
"Verpackungen sollten vermieden werden, bevor sie überhaupt anfallen", forderte UBA-Präsident Dirk Messner. Mehrwegbecher beispielsweise für den Coffee-to-go müssten die Regel werden. Aber auch wer Essen mitnehme, solle dies in Mehrwegbehältern tun können. "Die Flut an Pizzakartons und Kaffeebechern in Mülleimern und Parks hätte so ein Ende", sagte der UBA-Präsident.
69 Prozent des Verpackungsabfallaufkommen wurden den Angaben zufolge dem Recycling zugeführt, der Rest wurde größtenteils energetisch verwertet. Die Recyclingquote sei bei Glas, Papier und Karton, Stahl und Aluminium hoch. Bei Kunststoffen und Holz sei jedoch noch viel Recyclingpotential vorhanden.
Eine Ursache für den hohen Verpackungsverbrauch sei das Wirtschaftswachstum, denn mehr Produkte führten auch zu mehr Verpackungen, hieß es weiter. Wie sich der Verbrauch in der Corona-Pandemie entwickelt habe, sei noch unklar. Aufgrund der geschlossenen Geschäfte und Restaurants sei allerdings abzusehen, dass mehr Serviceverpackungen für Essen und Getränke verbraucht worden seien.