Berlin (epd). Die 2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bekommen in den nächsten zweieinhalb Jahren schrittweise rund 3,2 Prozent mehr Lohn, Pflegekräfte erhalten darüber hinaus Zulagen. Darauf verständigten sich in der dritten Tarifverhandlungsrunde die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände und der Bund gemeinsam mit den Gewerkschaften ver.di, Beamtenbund und Tarifunion, wie das Bundesinnenministerium am Sonntag in Berlin mitteilte. Innenminister Horst Seehofer (CSU) sprach von einem "historischen Durchbruch für die Pflegekräfte".
Zum 1. April nächsten Jahres werden die Entgelte demnach um 1,4 Prozent erhöht, mindestens aber um 50 Euro. Ab dem 1. April 2022 kommen weitere 1,8 Prozent dazu. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 28 Monaten und gilt rückwirkend vom 1. September bis zum 31. Dezember 2022.
Die Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflege- und Betreuungseinrichtungen sollen den Angaben zufolge darüber hinaus ab März 2021 von bis zu drei Zulagen profitieren: So wurde die Einführung einer Pflegezulage vereinbart, die ab dem 1. März 70 Euro beträgt und ein Jahr später auf 120 Euro angehoben wird. Zudem wird die monatliche Intensivzulage in den kommunalen Krankenhäusern von 46,02 Euro auf 100 Euro mehr als verdoppelt. Die Zulage für Beschäftigte, die ständig Wechselschicht leisten, wird von 105 Euro monatlich auf 155 Euro monatlich erhöht.
Laut Bundesinnenministerium erhält damit eine Pflegekraft bis Laufzeitende des Tarifvertrags insgesamt ein Plus von durchschnittlich 2.700 Euro, eine Intensivpflegekraft durchschnittlich 3.900 Euro. Forderungen nach einer besseren Entlohnung von Pflegekräften waren zuletzt vor allem aufgrund der Corona-Epidemie laut geworden.