Bonn (epd). Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zeigt sich besorgt über den Zustand der Wälder. Dem Wald in Deutschland gehe es nach drei trockenen Sommern "so schlecht wie noch nie", teilte der Verband am Freitag in Bonn mit. Die aktuellen Waldzustandsberichte zeigten eine weitere deutliche Verschlechterung gegenüber dem vergangenen Jahr, die Wälder seien so geschwächt, dass sie gegen Schädlinge nichts mehr ausrichten könnten. So sei zum Beispiel in Baden-Württemberg inzwischen 46 Prozent der Waldfläche deutlich geschädigt.
Der Wiederaufbau der 285.000 Hektar Wald, die seit 2018 zerstört wurden, und der Schutz der übrigen Waldflächen seien "eine Jahrhundertaufgabe, die nur mit Hilfe der gesamten Gesellschaft geschafft werden" könne, hieß es. Entscheidend sei es, dass die Kohlendioxid-Emissionen verringert werden, die als Treiber des Klimawandels die Wälder schädigten. "Hier muss die Politik umfassende klimafreundliche Rahmenbedingungen schaffen, um mit allen Bürgerinnen und Bürgern die Energiewende weg von den fossilen Energien zu schaffen und damit dem Wald eine Überlebenschance zu geben", sagte der Bundesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft, Christoph Rullmann.
Erforderlich sei ein Maßnahmenpaket, das unter anderem den Umbau der Wälder in artenreiche Mischwälder und die Verwendung klimatoleranter Baumarten in den Wäldern vorsieht. Zudem müssen nach Ansicht des Verbandes die Klimaschutzleistungen der Wälder in Zukunft honoriert werden. Dazu könne das im kommenden Jahr startende nationale Emissionshandelssystem genutzt werden.