Frankfurt a.M., Lusaka (epd). Das südwestafrikanische Land Sambia ist wegen der Corona-Pandemie in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Regierung sei mit den Gläubigern im Gespräch, um sechs Monate Zahlungsaufschub für den Schuldendienst zu bekommen, sagte Finanzminister Bwalya Ng’andu in einer Rede im Parlament, die die Zeitung "Lusaka Times" am Freitag veröffentlichte. Ng’andu erklärte, durch die Maßnahmen für die Bekämpfung von Covid-19 habe sich die Schuldensituation verschlechtert.
Sambia hätte am Mittwoch 42,5 Millionen US-Dollar (36,2 Millionen Euro) an jährlichen Zinsleistungen erbringen müssen, bat jedoch um ein halbes Jahr Aufschub bis zum 14. April 2021. In der kommenden Woche sollen die privaten Gläubiger über das Ersuchen entscheiden. Sollte Sambia keine Einigung mit ihnen erzielen, droht dem Land laut Finanzminister Ng’andu die Zahlungsunfähigkeit. Auch mit China laufen offenbar Gespräche.
Sambia gehört zu den weltgrößten Kupferproduzenten. Weil die Nachfrage nach Rohstoffen wegen der Corona-Pandemie stark eingebrochen ist, hat sich die Wirtschaftslage stark verschlechtert. Die Weltbank erwartet, dass die Wirtschaftsleistung in Sambia in diesem Jahr um 4,5 Prozent schrumpft. Die Bevölkerung von derzeit etwa 18 Millionen Menschen wächst pro Jahr um etwa 2,8 Prozent. Auch in anderen afrikanische Ländern zeichnen sich Zahlungsschwierigkeiten ab.