Kiel (epd). Die Bestände von Dorsch und Hering in der westlichen Ostsee sind nach Erkenntnissen Kieler Meeresforscher so klein, dass der Nachwuchs akut gefährdet ist. Grund sei die jahrzehntelange Überfischung, teilte das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung am Mittwoch in Kiel mit. Die Wissenschaftler fordern, die Fischerei auf Dorsch und Hering einzustellen, bis die Bestände dauerhaft abgesichert sind. Geomar hatte im Frühjahr 2020 zusammen mit Berufsfischern in der Kieler Förde den Laicherfolg von Dorsch und Hering untersucht.
Beim Dorsch sei in vier der vergangenen fünf Jahre der Nachwuchs ganz oder fast ganz ausgeblieben, hieß es. Beim Hering liegt nach Erkenntnissen von Geomar der Nachwuchs seit 15 Jahren weit unter dem Mittel der vorherigen Jahre und nimmt kontinuierlich weiter ab. Ende Oktober treffen sich die Landwirtschaftsminister der EU und beschließen die Fangquoten für 2021.