Nürnberg (epd). Berechnungen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge wird die Arbeitslosigkeit fast überall in Deutschland im nächsten Jahr sinken. "In den ostdeutschen Flächenländern wird die Zahl der Arbeitslosen sogar geringer sein als vor der Corona-Krise", heißt es in einer am Freitag verbreiteten Mitteilung. Prognosen auf regionaler Ebene wiesen jedoch eine hohe Unsicherheit auf, betonen die IAB-Forscher. Mit Blick auf Corona hieß es, die Trends bei Beschäftigung und Arbeitslosigkeit könnten sich verstärken - oder auch ins Gegenteil umschlagen.
Bis auf Bayern wird den Angaben nach die Arbeitslosenquote im kommenden Jahr in allen Bundesländern zurückgehen. Die Spanne reiche von einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote in Bayern (plus 0,1 Prozentpunkte) bis zu einer Verringerung um einen Prozentpunkt in Bremen und Sachsen-Anhalt. In Ostdeutschland werde die Zahl der Arbeitslosen sogar geringer sein als vor der Corona-Krise, sagt das IAB voraus, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört.
Die prognostizierten regionalen Arbeitslosenquoten fallen in Baden-Württemberg und Bayern mit 4,5 beziehungsweise 4,2 Prozent weiterhin am niedrigsten aus. Am höchsten werden sie den Berechnungen zufolge nach wie vor in den Stadtstaaten Berlin mit 10,9 Prozent und Bremen mit 11,2 Prozent sein.
Für Bundesländer, in denen die Arbeitslosigkeit in den Jahren vor der Corona-Krise stärker zurückgegangen ist, werden den Angaben nach auch 2021 im Durchschnitt höhere Rückgänge der Arbeitslosigkeit vorhergesagt. Vor allem in den ostdeutschen Regionen spielt der demografisch bedingte Rückgang der Erwerbsbevölkerung eine Rolle. Dort war der Rückgang bereits vor der Corona-Krise relativ stark. In den ostdeutschen Flächenländern werde die Zahl der Arbeitslosen bereits im Jahr 2021 wieder das Vorkrisenniveau unterschreiten.