Bremen (epd). Der Bremer Senat will Dienstreisen mit dem Flugzeug enge Grenzen setzen. Wenn die alternative Reisezeit mit der Bahn nicht länger als sieben Stunden dauert, sollen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes künftig Züge nutzen, wie der Senat am Dienstag mitteilte. "Mit einer neuen Vorschrift für Dienstreisen stärken wir die Bahn", sagte Finanzsenator Dietmar Strehl (Grüne). Überdies mache die steigende Anzahl von Videokonferenzen viele Dienstfahrten überflüssig.
Flüge sind mit ihren hohen Treibhausgasemissionen die schädlichste Art der Fortbewegung. Der Vorrang für die Bahn soll deshalb aus Klimaschutzgründen auch gelten, wenn im Vergleich zur Flugreise höhere Kosten anfallen. In begründeten Einzelfällen, wenn beispielsweise die Teilnahme an einer Veranstaltung aus Zeitgründen nur mit dem Flieger gewährleistet ist, soll eine Ausnahme möglich sein.
Noch stehen die Pläne nur auf dem Papier. Der "Entwurf zur Änderung der Reisevorschriften" muss noch abgestimmt werden. Er wird nun Gewerkschaften und Berufsverbänden sowie den Spitzenorganisationen der Richterinnen und Richter zur Stellungnahme übersandt. Nach deren Beteiligung will der Senat die Reisekostenvorschrift abschließend behandeln und der Bremischen Bürgerschaft zuleiten.