Homberg (Ohm), Berlin (epd). Umweltaktivisten haben am Montag im hessischen Maulbacher Wald bei Homberg (Ohm) die Rodungsarbeiten für den Weiterbau der umstrittenen Autobahn 49 von Kassel nach Gießen behindert. Insgesamt habe es aber keine größeren Auseinandersetzungen gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Im Wald kam es laut Polizei zu einigen Aktionen, unter anderem einer Mahnwache, die aufgelöst wurden, weil sie im "Sicherheitsbereich" stattfanden. Kleinere Barrikaden und dreibeinige sogenannte Tripods seien abgebaut worden. Die Aktivisten hätten das Gebiet verlassen, so dass die Rodungsarbeiten fortgesetzt werden konnten. Bei Neuental am Ende der bisherigen Ausbaustrecke der Autobahn blockierte ein Demonstrant einen Kran. In Homberg besetzten etwa hundert Demonstranten einen Kreisel, was zu Verkehrsbehinderungen führte. Auch in Stadtallendorf kam es zu einer kleineren Demonstration.
In Berlin blockierte am Montag die Klimabewegung "Extinction Rebellion" zum Start einer Protestwoche für mehr Klimaschutz zwei Bundesministerien. Mit der Protestaktion am Verkehrsministerium wurde ein sofortiger Stopp des Aus- und Neubaus von allen Flughafen-, Autobahn- und Bundesstraßenprojekten gefordert. Dazu gehöre unter anderem der Ausbau der A49.
In der vergangenen Woche fanden bereits Rodungsarbeiten im Herrenwald bei Stadtallendorf statt, nachdem die Polizei ein Camp von Umweltaktivisten im Wald geräumt hatte. Insgesamt sollen für den Weiterbau der A49 rund 85 Hektar Wald gerodet werden.