Washington (epd). Mit Besorgnis und Kritik haben Hilfsverbände auf Pläne der US-Regierung reagiert, im kommenden Jahr noch weniger Flüchtlingen dauerhaft Zuflucht zu bieten. Wie am Donnerstag (Ortszeit) bekannt wurde, will US-Präsident Donald Trump im Haushaltsjahr 2021 nur bis zu 15.000 Flüchtlinge zur Ansiedlung in den Vereinigten Staaten aufnehmen. Noch nie seien so wenige Menschen aufgenommen worden, protestierte das Lutherische Hilfswerk für Einwanderer und Flüchtlinge (LIRS).
Im Haushaltsjahr 2020, das am 30. September zu Ende ging, hatte die US-Regierung eine Obergrenze von 18.000 Flüchtlingen gesetzt. Laut LIRS wurden nur 11.814 Flüchtlinge aufgenommen. Der Präsident des jüdischen Hilfsverbandes HIAS, Mark Hetfield, sprach von einer "traurigen Situation". Die USA zeigten "Schwäche, wenn sie führen sollten".
Die Obergrenze für 2021 reflektiere die Verpflichtung der Regierung, "der Sicherheit und dem Wohlbefinden von Amerikanern den Vorzug zu geben, besonders angesichts der gegenwärtigen Covid-19 Pandemie", erklärte das US-Außenministerium. Die Regierung erwarte für das Haushaltsjahr 2021 mehr als 300.000 neue Anträge von Fliehenden und Asylsuchenden. Gegenwärtig lägen den USA mehr als 1,1 Milliarde Asylanträge vor.