Brüssel, Berlin (epd). Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich "optimistisch" gezeigt, dass die EU-Staaten sich auf ein neues Klimaziel von mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgasen für 2030 einigen können. Die Diskussion über das Ziel auf dem informellen Umweltministerrat am Mittwoch und Donnerstag sei sehr gut gewesen, erklärte Schulze am Donnerstag nach dem Treffen in Berlin. Ihr Ziel sei eine Einigung unter der deutschen Ratspräsidentschaft, die noch bis Jahresende dauert. Anschließend muss eine Einigung mit dem Europaparlament gefunden werden.
Die EU-Kommission hat das Ziel von mindestens 55 Prozent Treibhausgasreduktion im Vergleich zu 1990 vor zwei Wochen vorgeschlagen, das aktuelle Ziel für 2030 lautet 40 Prozent Reduktion. Schulze selbst hatte am Mittwoch gesagt, es gebe "sehr gute Argumente" für die neue Zielmarke, nach dem Treffen bekannte sie sich direkt dazu: "Ich will, dass wir den Vorschlag der EU-Kommission annehmen." Anderenfalls würde die Reduzierung, die zwischen 2030 und 2050 zu schaffen wäre, zu groß, argumentierte Schulze. Das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 steht in der EU weitgehend fest.