New York/Genf (epd). Im Kampf gegen die Corona-Pandemie bitten die Vereinten Nationen und ihre Partner um weitere 35 Milliarden US-Dollar (29 Milliarden Euro). Das Geld werde für Entwicklung, Herstellung und Verteilung von Tests, Heilmitteln und Impfstoffen dringend benötigt, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Mittwoch in New York. Angesichts der Billionen-Ausgaben der Länder zur Stützung ihrer Volkswirtschaften seien 35 Milliarden Dollar eine verhältnismäßig kleine Summe.
Guterres betonte, dass bereits 156 Länder dem Programm "ACT Accelerator" angehören. Das Programm soll die schnellstmögliche Bereitstellung medizinischer Instrumente und Medikamente gegen Covid-19 sicherstellen. Jeder Mensch auf der Welt sollte Zugang zu Impfstoffen gegen die Krankheit erhalten, verlangte Guterres auf einer virtuellen Konferenz zur Corona-Pandemie am Rand der UN-Vollversammlung.
Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Gebreyesu, verlangte mehr globale Solidarität. Er verwies auf die ersten Erfolge von ACT. So würden in den nächsten sechs Monaten rund 120 Millionen Testkits zur schnellen Diagnose einer Covid-19-Infektion an arme Länder verteilt. Zu ACT gehören neben den Ländern und der WHO auch die Impfstoffallianz Gavi, der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria sowie Find, eine Organisation für die Bereitstellung von Diagnoseinstrumenten in armen Ländern. Am Nachmittag sollte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem UN-Treffen sprechen.