Berlin (epd). Der umstrittene Standort Gorleben kommt für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll nicht infrage. Das gab am Montag in Berlin die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bekannt. Der Salzstock in Niedersachsen war in der Vergangenheit als einziger Ort auf seine Eignung als Endlager geprüft worden. Nun kommen stattdessen 90 "Teilgebiete" mit einer Fläche von mehr als 240.000 Quadratkilometern in die engere Auswahl - also etwa 54 Prozent der bundesdeutschen Fläche.
Als sogenannte Teilgebiete sind unter anderem große Flächen in Norddeutschland, Bayern und Baden-Württemberg ermittelt worden. BGE-Geschäftsführer Stefan Studt sagte, am Ende liege die Entscheidung immer beim Bundesgesetzgeber. Deutschland verfüge insgesamt über günstige geologische Voraussetzungen für eine dauerhafte und sichere Endlagerung, fügte BGE-Geschäftsführer Steffen Kanitz hinzu. Ein heute ausgewiesenes Teilgebiet sei aber noch längst kein Endlagerstandort. Beide versprachen ein transparentes Verfahren. "Wer uns fragt, bekommt auch eine Antwort", sagte Kanitz.
Die Suche nach einem Endlager war 2017 neu gestartet worden. Dort sollen ab 2050 insgesamt 10.500 Tonnen hochradioaktiver Atommüll in etwa 1.900 Castor-Behältern dauerhaft gelagert werden. Bis 2031 soll die Entscheidung für einen Standort gefallen sein. Ausgeschlossen sind Regionen mit Erdbeben-Aktivität, Vulkanismus, Wasserzuflüssen oder in denen früher Bergbau betrieben wurde. Ende 2022 geht in Deutschland das letzte Atomkraftwerk vom Netz.