Berlin (epd). Der Einsatz der Bundeswehr in Syrien und im Irak soll um 15 Monate verlängert werden. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch in Berlin eine Mandatsverlängerung für den Kampf gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) bis zum 31. Januar 2022 auf den Weg. Demnach dürfen künftig anstelle von 700 Soldatinnen und Soldaten nur noch maximal 500 deutsche Streitkräfte eingesetzt werden. Die Obergrenze wird gesenkt, weil Deutschland keine Tornado-Aufklärungsflugzeuge mehr bereitstellt. Das aktuelle Mandat gilt noch bis zum 31. Oktober. Der Verlängerung muss der Bundestag zustimmen.
Deutsche Soldaten sind seit 2015 an der internationalen Mission gegen die Terrormiliz beteiligt. Die Bundeswehr operiert dabei an verschiedenen Standorten und in mehreren Ländern. Im Irak steht die Ausbildung der dortigen Streitkräfte für den Anti-Terror-Kampf im Mittelpunkt. Wegen der Corona-Pandemie wurde die aber vorübergehend ausgesetzt. Darüber hinaus dient ein von der Bundeswehr betriebener Überwachungsradar im Irak der Koordination im Luftraum. Von der Luftwaffenbasis Al-Asrak in Jordanien aus starten die Tankflugzeuge für die Luft-Betankung von internationalen Kampfjets, die im Luftraum über Syrien und dem Irak operieren.
Die IS-Terrormiliz wurde vor fast drei Jahren von den Gebieten, die sie im Irak und in Syrien kontrolliert hat, vertrieben. Dennoch gibt es bis heute Angriffe ihrer Kämpfer in der Region. Nach Einschätzung der internationalen Staatengemeinschaft stellen die Extremisten weiterhin eine ernstzunehmende Gefahr dar.