Genf (epd). Starker Regenfall hat in der ersten Septemberwoche die Flutkatastrophe im Sudan laut den UN weiter verschlimmert. Nahezu 100 Menschen seien inzwischen in den Wassermassen und bei Erdrutschen ums Leben gekommen, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) am Dienstag in Genf mit. Rund 506.000 Menschen hätten in den Überschwemmungen ihre Unterkünfte und ihr Hab und Gut verloren, sagte Ocha-Sprecher Jens Laerke. Das seien 110.000 Menschen mehr als zu Beginn dieses Monats. Viele von ihnen seien Flüchtlinge aus Nachbarländern oder Vertriebene aus anderen Regionen des Landes.
Die Lage drohe sich zu verschlimmern, da für die nächsten Tage in dem Nachbarland Äthiopien und im Sudan weitere starke Regenfälle vorausgesagt seien. Noch größere Wassermassen würden sich dann durch den Flusslauf des Blauen Nils wälzen.
Laut Ocha sorgten seit Juli sehr starke Regenfälle vor allem in Äthiopien für die übertretenden Flussläufe und Überschwemmungen im Sudan. Der Blaue Nil entspringt in Äthiopien und vereinigt sich im Raum von Sudans Hauptstadt Khartum mit dem Weißen Nil zum Nil. Das UN-Büro rief die Geber zu finanzieller Hilfe auf, um die notleidenden Menschen zu unterstützen.