Quito (epd). In Ecuador hat das Oberste Gericht in letzter Instanz eine achtjährige Haftstrafe gegen Ex-Präsident Rafael Correa wegen Korruption bestätigt. Damit darf Correa bei den Wahlen im Februar kommenden Jahres definitiv nicht antreten, wie lokale Medien am Montag (Ortszeit) berichteten. Der frühere Staatschef (2007-2017), der aktuell in Belgien lebt, wollte 2021 als Vizepräsident kandidieren.
Correa soll laut Gericht für seine Mitte-Links-Partei "Alianza País" illegale Wahlkampfspenden erhalten und im Gegenzug Aufträge an Baufirmen vermittelt haben. Der 57-Jährige sieht sich als Justizopfer. "Sie haben es endlich geschafft. In Rekordzeit gibt es eine Entscheidung, mich als Kandidat zu disqualifizieren", schrieb Correa kurz nach der Urteilsverkündung auf Twitter. Der ehemalige Präsident darf 25 Jahre lang keine öffentlichen Ämter mehr ausüben.
Auch die Haftstrafen weiterer Regierungsmitglieder wegen Korruption wurden bestätigt. Insgesamt sollen sie von 2012 bis 2016 mehr als sieben Millionen US-Dollar (rund 6,5 Millionen Euro) an illegaler Wahlkampfhilfe angenommen haben.
Correa hatte sich nach seinem Ausscheiden aus dem höchsten Staatsamt mit seinem ehemaligen Vizepräsidenten und dem jetzigem Staatschef Lenín Moreno überworfen. Moreno wird bei den Präsidentschaftswahlen im Februar nicht wieder antreten. Ecuador steckt seit Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise, die sich durch die Corona-Pandemie noch verschärft hat.