Die Folge seien die Zerstörung des Ökosystems, dessen Auswirkungen hauptsächlich die Ärmsten und die Verletzlichsten träfen, sagte Bischof Marc Stenger. Die Schöpfung müsse als "kostbares Geschenk" bewahrt werden, forderte der Bischof von Troyes.
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, sagte: Eine Wirtschaft, die nur auf Wachstum und Gewinnmaximierung ausgerichtet sei, könnten Christinnen und Christen nicht mehr guten Gewissens hinnehmen. Deswegen müssten sie - nicht nur am Tag der Schöpfung - den wahren Wert der Dinge ins Gedächtnis rufen. "Der lebensverheißende Ruf Gottes gilt allen - auch denen, die in Not sind, die wenig im Leben haben, die gebrochen sind. Menschen, Tiere, die ganze Natur: Das alles ist uns anvertraut", sagte Erzpriester Miron.
Kirchenpräsident Schad: Klimakrise auch in der Pfalz mit Händen zu greifen
Der pfälzische evangelische Kirchenpräsident Christian Schad erinnerte daran, dass die Klimakrise auch in der Pfalz mit Händen zu greifen sei und die Dürre der vergangenen Monate den Weinbauern schwer zu schaffen gemacht habe. Bei der Bekämpfung des Klimawandels helfe nur konsequentes, verantwortliches Handeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie von jedem Einzelnen, sagte er. Generalvikar Sturm forderte einen "spirituellen und kulturellen Wandel mit einer Abkehr vom materiellen Wachstums- und Wohlstandsmodell". Glaube und Klima müssten zusammengedacht, Spiritualität und Ökologie mehr miteinander verbunden werden.
Die 1948 gegründete ACK mit Sitz in Frankfurt am Main feiert seit 2010 jährlich einen bundesweiten ökumenischen Tag der Schöpfung. Der Aktionstag wird in Gemeinden zwischen dem 1. September und 4. Oktober begangen. Die ACK repräsentiert etwa 50 Millionen Christinnen und Christen in Deutschland, ihr gehören 17 Kirchen an, weitere acht Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus.