Koblenz (epd). Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Kinderschutzbundes Koblenz wegen des Anfangsverdachts der Verbreitung kinderpornografischer Schriften. Die Ermittlungen gegen den 54-jährigen Deutschen liefen bereits seit Juni, teilte Oberstaatsanwalt Rolf Wissen am Freitag mit (Az.: 2070 Js 34678/20). Es lägen bislang keine Hinweise auf eigene sexuelle Übergriffe des Beschuldigten oder dafür vor, dass vom Kinderschutzbund Koblenz betreute Kinder als Opfer betroffen sein könnten.
Den Anstoß für das Ermittlungsverfahren habe eine Mitteilung der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation "National Center for Missing and Exploited Children" (NCMEC) gegeben, die weltweit Missbrauchsfällen nachgeht, hieß es. Danach gebe es Anhaltspunkte dafür, dass der Beschuldigte im Dezember 2019 über den Messenger-Dienst bei Facebook kinderpornographische Bilder an eine andere Person versandt haben soll. Bei einer Durchsuchung am 24. Juni wurden den Angaben zufolge umfangreiche Datenträger sichergestellt, deren vollständige Auswertung noch längere Zeit andauern werde. Der Beschuldigte befinde sich nicht in Untersuchungshaft, weil dafür kein Haftgrund vorliegt.