Berlin (epd). Die CO2-Einsparungen durch die Coronakrise sollten laut Experten des Rückversicherers Munich Re nicht überschätzt werden. Chefklimatologe Ernst Rauch verwies im Berliner "Tagesspiegel" (Montag) darauf, dass bei steigender Tendenz jedes Jahr weltweit Emissionen von 40 Gigatonnen Kohlendioxid ausgestoßen würden. "Wenn wir im Jahr 2020 coronabedingt einen Rückgang von vielleicht zwei, drei Gigatonnen verzeichnen, geht es gerade einmal um fünf Prozent", sagte der Diplom-Geophysiker.
Hinzu komme, dass die Emissionen mit der wirtschaftlichen Erholung auch wieder ansteigen. "Corona hat nur eine kleine Delle gebracht, mehr nicht", sagte der Chefklimatologe des Rückversicherers Munich Re. Um das von der EU verfolgte Ziel zu erreichen, bis 2050 netto bei Nullemissionen anzukommen, sei der Einsatz neuer klimafreundlicher Technologien nötig, sagte Rauch. Er fügte hinzu: "Wir müssen so weit wie möglich weg vom Kohlenstoff etwa in der Grundstoff-, der Zement- oder der Stahlindustrie."