Frankfurt a.M. (epd). Eine Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) und des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) stellt den 14 deutschen Regionalflughäfen ein ernüchterndes Zeugnis aus. Kein Airport habe in allen drei bewerteten Kategorien Wirtschaftlichkeit, Verkehrsentwicklung und Anbindung an den internationalen Flugverkehr eine positive Bewertung geschafft, teilte der BUND Hessen am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Sieben der Flughäfen hätten sogar in allen drei Kategorien versagt: Erfurt-Weimar, Frankfurt-Hahn, Kassel-Calden, Niederrhein-Weeze, Paderborn/Lippstadt, Rostock-Laage und Saarbrücken. Sie müssten sofort geschlossen werden, forderten die Organisationen.
Die Wirtschaftlichkeit der Flughäfen wurde laut BUND auf der Grundlage der Geschäftsberichte aus den Jahren 2014 bis 2018 bewertet. Trotz insgesamt 206 Millionen Euro Subventionen in diesem Zeitraum habe es bis 2019 nur an drei von 14 bewerteten Flughäfen einen klaren Fluggastzuwachs gegeben: in Memmingen, Dortmund und Karlsruhe/Baden-Baden. Zudem wurde die jährliche Klimalast der Flughäfen ermittelt, die laut Studie bei 4,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten liegt.
FÖS und BUND forderten: "Statt Urlaubsflüge mit Billigfluglinien zu unterstützen, muss ein übergreifendes Zug-Flug-System vorangetrieben werden, um die Regionen noch besser an die Großflughäfen anzubinden und so die Klimaschäden zu reduzieren." Außerdem müsse die Bundesregierung während ihrer EU-Präsidentschaft eine grundlegende Reform des bisher unwirksamen EU-Emissionshandels im Luftverkehr auf den Weg bringen.