Auszahlung von Corona-Kinderbonus startet am 7. September

Auszahlung von Corona-Kinderbonus startet am 7. September
Mit 300 Euro pro Kind will die Bundesregierung für Familien die Belastungen der Corona-Pandemie mildern und die Kaufkraft ankurbeln. Die Auszahlung soll im September starten. Familien erhalten zunächst 200 Euro.

Berlin (epd). Der Kinderbonus zur Abfederung der Folgen der Corona-Pandemie wird am 7. September an die ersten Eltern ausgezahlt. Rund 940.000 Eltern mit 1,56 Millionen Kindern erhielten in der ersten Runde eine Überweisung, bestätigte das Bundesfinanzministerium am Montag in Berlin einen Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe. Demnach werden zunächst 200 Euro, voraussichtlich im Oktober die restlichen 100 Euro ausgezahlt. Insgesamt sollen rund 18 Millionen kindergeldberechtigte Kinder die Prämie erhalten.

Wann der Bonus jeweils auf dem Konto ankommt, hängt den Angaben zufolge von der Endziffer der Kindergeldnummer ab. Steht dort eine Null am Ende, soll die Überweisung am 7. September erfolgen. Die Endziffern 1 bis 9 folgen dann.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) bezeichnete die Leistung als "willkommene Finanzspritze" für viele Familien. "Gerade in Familien, die jeden Euro umdrehen müssen, macht der Kinderbonus die Entscheidung etwas leichter, für die Kinder doch etwas zu kaufen oder gemeinsam etwas zu unternehmen", sagte sie den Zeitungen. Das helfe auch kurzfristig der Konjunktur.

Der Bonus wird nicht mit anderen Familien- oder Sozialleistungen verrechnet. Er wird aber bei der Steuer mitberechnet, so dass Familien mit sehr hohem Einkommen nur anteilig oder gar nicht vom Kinderbonus profitieren. Für den Bonus hat die Bundesregierung Kosten von rund 4,3 Milliarden Euro eingeplant. Beschlossen wurde die Prämie in Höhe von 300 Euro pro Kind mit dem Konjunkturpaket zur Abfederung der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie, in deren Folge viele Familien mit geringerem Einkommen etwa durch Kurzarbeit zurechtkommen mussten.

Der Kinderschutzbund lobte den Kinderbonus als Teil des Konjunkturpaktes gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Präsident Heinz Hilgers sprach von einem guten Signal, insbesondere an arme Familien. Allerdings sei die Summe zu niedrig, um etwa die digitale Ausstattung armer Kinder und Jugendlicher zu verbessern. Diese sei "eine Katastrophe", sagte er. Nur 15 Prozent dieser Gruppe verfügten über ein für Home-Schooling brauchbares Endgerät, bei manchen fehle sogar der Internetanschluss. "Nicht nur in Zeiten der Pandemie drohen diese Kinder, den Anschluss zu verlieren", kritisierte Hilgers.

Der Bonus wird für alle Kinder gezahlt, für die Eltern Kindergeld beziehen. Auch Alleinerziehende erhalten den Bonus in voller Höhe. Der andere Elternteil kann aber, wenn er wenigstens den Mindestunterhalt zahlt oder sich beide Eltern die Betreuung ungefähr zur Hälfte teilen, die Hälfte des Bonus - 150 Euro - von den Unterhaltszahlungen für September und Oktober abziehen.

epd mih/co jup