Frankfurt a.M., Daressalam (epd). In Tansania ist ein Regionalbüro der Opposition in Brand gesetzt worden. Unbekannte hätten kurz vor Ankunft des Präsidentschaftskandidaten Tundu Lissu in dem Büro in der Kilimandscharo-Stadt Arusha Feuer gelegt, teilte die Partei Chadema am Freitag auf Twitter mit. Lissu erklärte über, Terror oder Einschüchterung könnten die Partei nicht stoppen.
Lissu will bei der für 28. Oktober geplanten Wahl gegen den autokratisch regierenden Amtsinhaber John Magufuli antreten. Der Oppositionspolitiker war erst im Juli nach Tansania zurückgekehrt. Er hatte sich nach einem versuchten Attentat auf ihn im Jahr 2017 zur medizinischen Behandlung ins Ausland begeben. Der Anschlag wurde nie aufgeklärt.
Präsident Magufuli (61) ist seit 2015 im Amt. Ihm wird vorgeworfen, die Meinungsfreiheit einzuschränken und die Opposition zu unterdrücken. Im Juni wurde einer regierungskritischen Zeitung die Lizenz entzogen. Seit dieser Woche dürfen tansanische Medien laut einer neuen Verordnung ausländische Inhalte nur noch mit Genehmigung verbreiten. Nachrichten über die Ausbreitung des Coronavirus in dem ostafrikanischen Land werden unterdrückt. In den vergangenen Wochen wurden zudem mehrere Oppositionspolitiker wegen einer angeblich illegalen Zusammenkunft festgenommen.
epd bdr