Sassnitz (epd). Greenpeace-Aktivisten haben am Sonntag am Meeresschutzgebiet Adlergrund östlich der Insel Rügen damit begonnen, eine steinerne Barriere gegen Fischerei-Grundschleppnetze zu errichten. Dazu versenkten sie von Bord der "Beluga II" bis zu 750 Kilogramm schwere Granitsteine in der Ostsee, wie Greenpeace in Hamburg mitteilte. Die Aktion solle mehrere Tage dauern und das dortige artenreiche Steinriff schützen. Fischer durchpflügten den Meeresboden sogar in ausdrücklich geschützten Gebieten ganz legal und zerstörten so das Ökosystem.
"Zur Rettung der Meere brauchen wir echte Schutzgebiete frei von menschlicher Zerstörung", sagte Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Die Bundesregierung müsse die Fischerei und die Ausbeutung von Rohstoffen in den Schutzgebieten verbieten. Nur so könnten Arten und Lebensräume geschützt werden.
Deutschland hat laut Greenpeace bereits im Jahr 2007 fast die Hälfte seiner Meeresgebiete als Schutzzonen ausgewiesen. Auch die Pläne für ein Verbot bodenzerstörender Fischerei im Schutzgebiet Adlergrund seien längst fertig. Allerdings fehle der politische Wille sie umzusetzen. Der Meeresschutz bestehe lediglich auf dem Papier.