"Ich finde es schlicht unerträglich, dass Frauen, die politisch, juristisch oder journalistisch aktiv sind, in diesem Land bedroht werden", betonte sie. "Bei klarem Verstand gehören wir jetzt an die Seite jedes bedrohten Menschen; auf allen Kanälen, durch Zeichen, Briefe, Unterstützungsbotschaften", so die Stellvertreterin von Bischof Christian Stäblein. Es sei jetzt "weder die Zeit dämmriger Gleichgültigkeit noch die der stummen Fassungslosigkeit". Es gehe um Frauen, die nicht in das radikale Weltbild von Extremisten passten, erklärte Bammel.
Die Affäre um die mit "NSU 2.0" unterzeichneten Drohmails nimmt immer größere Ausmaße an. Betroffen sind davon bundesweit vielfach Frauen, darunter Politikerinnen, eine Juristin und eine Kabarettistin. Dafür sollen auch persönliche Daten einzelner Betroffener von Polizei-Computern abgefragt worden sein. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) sprach am Dienstag von bislang 69 Drohschreiben an 27 Personen und Institutionen in acht Bundesländern. Fast alle stammen demnach von derselben Mail-Adresse, die aber durch gezielte Verschleierung bislang keinem Absender zugeordnet werden konnte.