Berlin/Birmingham (epd). Der britische Bauunternehmer Noel Martin, der im Juni 1996 Opfer eines rassistischen Anschlags im brandenburgischen Mahlow wurde, ist tot. Er starb am Dienstag in seiner Heimatstadt Birmingham, wie der RBB unter Berufung auf seine Pflegerin berichtete. Seit dem Anschlag war Martin vom Kopf abwärts querschnittsgelähmt. Der gebürtige Jamaikaner wurde 60 Jahre alt.
Martin war am 16. Juni 1996 von zwei Neonazis am Bahnhof von Mahlow angepöbelt worden. Nachdem er mit zwei Kollegen in seinen Wagen gestiegen war, verfolgten ihn die Rechtsradikalen mit einem gestohlenen Pkw und warfen einen Stein durch die Heckscheibe. Martin verlor die Kontrolle über seinen Wagen und brach sich bei dem anschließenden Unfall zwei Halswirbel. Das Landgericht Potsdam verurteilte die Täter im Dezember 1996 zu Haftstrafen von fünf und acht Jahren.