Osnabrück (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) warnt vor einem zu hohen Wasserverbrauch im ländlichen Raum. Die durch den Klimawandel verursachte Trockenheit der vergangenen Jahre mache es erforderlich, "das Wasser in der Landschaft zu halten und Fließgewässern ausreichend Raum zu geben", sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Dienstag am Sitz der Stiftung in Osnabrück bei der Vorstellung des Jahresberichtes.
Behörden, Landwirte, Naturschützer und die Wasserversorger sollten jeweils regionale Konzepte erarbeiten, um die Wasserentnahme möglichst zu begrenzen, erläuterte Bonde. Dazu könnten etwa die zeitweise Schließung von Entwässerungsgräben, eine effizientere Bewässerung in der Landwirtschaft, die Renaturierung von Feuchtgebieten und die Entdeichung von Flüssen und Bächen gehören.
Die zunehmende Trockenheit habe auch zum Absterben vor allem von Nadelbäumen geführt. Auf den 71 Naturerbeflächen, die im Auftrag des Bundes von der Tochtergesellschaft DBU-Naturerbe betreut werden, seien etwa 2.170 Hektar der insgesamt 55.000 Hektar Waldfläche betroffen, sagte Susanne Belting, fachliche Leiterin im DBU-Naturerbe. Als einer der größten deutschen Privatwaldbesitzer habe die Stiftungstochter das Ziel, ihre Wälder langfristig möglichst ohne menschlichen Eingriff sich selbst zu überlassen. Die Wälder insgesamt müssten umgebaut werden. Nadelholz-Monokulturen seien im Vergleich zu Laubmischwäldern weniger gut geeignet, um auf Störungen zu reagieren.
Finanziell geht es der Stiftung nach Angaben des Generalsekretärs trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase gut. Sie habe ihre Erträge im Jahr 2019 auf 99,6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (95,2 Millionen Euro) gesteigert. Auch die Fördersumme stieg auf 56,4 Millionen Euro gegenüber 2018 (52,7 Millionen Euro) an. Insgesamt wurden 213 Projekte unterstützt. Das Stiftungskapital stieg um 36 Millionen Euro von 2,28 auf 2,32 Milliarden Euro.