Berlin (epd). Opfer und Hinterbliebene von Anschlägen haben nach einem Medienbericht innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als 17 Millionen Euro an Entschädigungen des Bundes erhalten. Angehörigen und Opfern rechtsextremistischer Taten sowie von sonstigem Extremismus hätten seit 2011 rund 7,7 Millionen Euro an Entschädigungen bekommen, teilte das Bundesjustizministerium den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) mit. An Opfer und Hinterbliebene von terroristischen Straftaten gingen demnach in den letzten zehn Jahren Entschädigungsleistungen von 9,3 Millionen Euro.
Hinterbliebene des Anschlags von Hanau, bei dem ein rassistischer Täter im Februar gezielt neun Menschen mit Migrationshintergrund ermordete, erhielten von der Bundesregierung mehr als eine Million Euro an staatlicher Hilfe. Die Angehörigen der Opfer des Terroranschlags in Halle an der Saale im Oktober des vergangenen Jahres bekamen demnach bislang Angehörigen-Härteleistungen von insgesamt 105.000 Euro. In Halle hatte ein Rechtsextremist am jüdischen Feiertag Jom Kippur nach einem erfolglosen Versuch, in die dortige Synagoge einzudringen, auf der Straße vor der Synagoge eine Fußgängerin und später einen jungen Mann in einem Döner-Imbiss erschossen.
Seit 2011 wurden dem Bericht zufolge insgesamt 668 Anträge von Angehörigen und Opfern rechtsextremistischer Straftaten bewilligt. Im Bereich von sonstigem Extremismus waren es 34 Anträge. Opfer und Hinterbliebene von terroristischen Straftaten stellten in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 518 Anträge bei der Bundesregierung auf Auszahlung einer Härteleistung. Bewilligt wurden demnach 451.