Bremen (epd). Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich für eine stärkere Präventionsarbeit gegen Kindesmissbrauch ausgesprochen. "Wir alle sind bei diesem Thema zu wenig sensibel", sagte sie dem Bremer "Weser Kurier" (Samstag). Das betreffe Lehrer, Erzieher, Mitarbeiter in Jugendämtern, aber auch die gesamte Gesellschaft. Wichtig sei auch, die Kinder selbst präventiv stark zu machen, damit sie sich wehrten und lernten, "Nein" zu sagen, ergänzte Lambrecht.
Die Ministerin hatte Anfang Juli ein Reformpaket zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder vorgelegt. Diese soll künftig als Verbrechen und nicht länger als Vergehen eingestuft werden. Für die Bekämpfung dieser schrecklichen Gewalttaten sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, die zur Verfügung stünden, sagte Lambrecht. "Diese Täter fürchten vor allem, entdeckt zu werden." Deshalb sei es besonders wichtig, die Instrumente für die Ermittler zu verbessern und so den Verfolgungsdruck auf die Täter zu erhöhen.