Schwerte (epd). Umwelt- und Tierschutzorganisationen haben vor den Folgen einer Technologie zur Bekämpfung sogenannter Agrarschädlinge und krankheitsübertragender Insekten gewarnt. "Gene Drives sind ein immenses Risiko für Ökosysteme", erklärten 78 Organisationen, darunter die Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten in der Evangelischen Kirche in Deutschland (AGU) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), laut einer am Donnerstag in Schwerte veröffentlichten Mitteilung.
Sie riefen die EU auf, sich für die Ächtung dieser Technologie einzusetzen, mit der ganze Tierpopulationen und -arten ausgerottet und umprogrammiert werden könnten. Mit der neuen Gentechnikanwendung könnten etwa Mücken, Mäuse und Fruchtfliegen im Labor erzeugt werden, die dann eine bestimmte Eigenschaft an ihre Nachkommen vererben. So könnten die Gene-Drive-Organismen ihre Artgenossen in der Natur ersetzen, hieß es.
Die Umwelt-, Agrar-, Tierschutz- und Entwicklungsorganisationen appellierten an die EU-Kommission und die Bundesregierung in ihrer Rolle als Vorsitzende des EU-Rates, ein vorläufiges Verbot, diese Organismen freizusetzen, auf ihre Agenda zu setzen.