Kiel (epd). Eine schnelle Umstellung auf E-Autos würde nach Einschätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) die Klimabilanz derzeit nicht verbessern. Bei einer vollständigen Umstellung der Pkw in Deutschland auf Elektromobilität würde der Strombedarf um fast 20 Prozent steigen, teilte das IfW am Freitag in Kiel mit. Dieser zusätzliche Strom könnte aktuell nur aus Kohle oder Erdgas gewonnen werden.
"Elektroautos fahren heutzutage de facto mit 100 Prozent Kohlestrom", sagte IfW-Forscher Ulrich Schmidt. Es sei daher klimaschonender, mit erneuerbaren Energien den Anteil der Kohle am Strommix zu reduzieren, als damit Elektroautos zu betanken. Erst wenn Strom nahezu ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, sei das Elektroauto klimafreundlicher als moderne Diesel-Fahrzeuge.