Genf (epd). Der UN-Sonderberichterstatter für Nordkorea hat sich sehr besorgt über die angespannte humanitäre Lage in dem abgeschotteten Land geäußert. Die großen Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung würden durch die Corona-Krise weiter verschärft, warnte Sonderberichterstatter Tomás Ojea Quintana am Dienstag laut einer in Genf verbreiteten Erklärung.
Laut Berichten seien bereits Menschen verhungert und viele Familien müssten die Nahrungsaufnahme drastisch einschränken. Am 21. Januar seien die Grenzen zwischen Nordkorea und seinem wichtigsten Handelspartner China und allen anderen Ländern geschlossen worden. In China trat das neue Corona-Virus erstmals auf. Der UN-Sonderberichterstatter forderte eine Aussetzung der internationalen Sanktionen gegen Nordkorea, die der UN-Sicherheitsrat wegen des Atomwaffenprogramms verhängt hatte.
Laut dem Welternährungsprogramm der UN sind zehn Millionen Nordkoreaner auf humanitäre Hilfe angewiesen, das entspricht etwa 40 Prozent der Bevölkerung. Weitere Millionen Kinder, Frauen und Männer hätten keinen Zugang zu einer ausreichenden medizinischen Versorgung. Über die Verbreitung der Atemwegserkrankung Covid-19 in Nordkorea liegen keine verlässlichen Zahlen vor.