Brüssel (epd). Europäische Verbraucher sind einer Studie zufolge mehrheitlich bereit, ihre Ernährung zugunsten der Umwelt umzustellen. Dabei ist die Veränderungswilligkeit der Männer tendenziell schwächer ausgeprägt als die der Frauen, wie der europäische Verbraucherverband BEUC am Mittwoch berichtete. Befragt wurden je rund 1.000 Menschen in elf EU-Ländern, darunter Deutschland.
Der Punkt war als doppelte Verneinung formuliert. 66,7 Prozent stimmten demnach nicht mit der Aussage überein: "Ich bin nicht bereit, meine Essgewohnheiten zu ändern, selbst wenn sie nicht umweltfreundlich sind." Für Deutschland lag der Anteil der Änderungswilligen am niedrigsten. Am änderungsbereitesten präsentierten sich Griechen, Portugiesen und Slowenen.
Zugleich glauben die meisten Verbraucher der Befragung zufolge, dass ihre Ernährung keinen negativen Einfluss auf die Umwelt habe - aus Sicht von BEUC eine Fehlwahrnehmung. In Deutschland widersprachen demnach über 70 Prozent der Aussage: "Meine Essgewohnheiten beeinflussen die Umwelt negativ."
Bisher beeinflusst das Thema Nachhaltigkeit nach Selbsteinschätzung bereits die Ernährung von knapp 60 Prozent der Befragten. Dabei wird Nachhaltigkeit breiter verstanden als Umweltfreundlichkeit und schließt zum Beispiel Tierwohl und Verzicht auf Gentechnik ein.
Die größte Hürde für eine nachhaltige oder nachhaltigere Ernährung sind aus Verbrauchersicht zu hohe Preise, wie aus dem Durchschnitt der elf Länder hervorgeht. Weitere Schwierigkeiten bereiten die Frage, wie man sich nachhaltig ernährt, eine ungenügende Etikettierung der Nahrungsmittel und ihre fehlende Verfügbarkeit. Auch Zeitmangel wurde in der Studie als Hürde für eine nachhaltige Ernährung genannt.