Berlin (epd). Die Bundeswehr darf künftig mehr Soldaten zum Einsatz in das westafrikanische Krisenland Mali schicken. Der Bundestag verlängerte am Freitag in Berlin die Mandate für zwei Missionen um jeweils ein weiteres Jahr bis Ende Mai 2021. Deutschland ist in Mali an der EU-Ausbildungsmission (EUTM) und am UN-Blauhelmeinsatz Minusma beteiligt.
Künftig können sich bis zu 450 Soldatinnen und Soldaten an der EU-Ausbildungsmission (EUTM) beteiligen. Bislang lag die Obergrenze für den Einsatz, bei dem die malischen Streitkräfte ausgebildet werden, bei 350. Die Ausbildungsmission wird verstärkt, um die malischen Soldaten besser gegen die regelmäßigen Terrorangriffe zu rüsten. Auch die Ausbildung von Sicherheitskräften der anderen "G5-Sahel-Staaten" Burkina Faso, Mauretanien, Niger und Tschad sind in das neue Mandat einbezogen worden. Im Zuge von EUTM wurden nach Angaben der Bundeswehr bisher rund 13.000 malische Soldaten ausgebildet.
Das Minusma-Mandat erlaubt wiederum weiterhin den Einsatz von bis zu 1.100 Bundeswehrsoldaten. Mehr als zehntausend Blauhelm-Soldaten aus über 20 Ländern sind in Mali, um das Land zu stabilisieren, islamistische Terroristen zu bekämpfen sowie den Friedensvertrag von 2015 zu unterstützen. Die UN-Mission gilt als gefährlichster Einsatz der deutschen Streitkräfte. Im Juli 2017 kamen zwei Bundeswehrpiloten bei einem Hubschrauber-Absturz ums Leben.