Hamburg (epd). Die Corona-Krise könnte nach Angaben von Greenpeace die CO2-Bilanz von Bussen und Bahnen verschlechtern. Die Fahrgastzahlen gingen zurück, weil viele Menschen aus Sorge vor Ansteckungen auch mittelfristig öffentliche Verkehrsmittel meiden würden, erklärte die Umweltorganisation am Dienstag in Hamburg. Das zeigten die Kalkulationen einer Greenpeace-Kurzstudie.
Dadurch könnten allein in den deutschen Metropolen die mit dem Auto zurückgelegten Personenkilometer um bis zu 20 Milliarden pro Jahr steigen, warnten die Umweltschützer. Die Folge wären zusätzliche drei Millionen Tonnen an CO2-Emissionen.
Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann forderte die Städte auf, mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen. Städte wie Mailand und Madrid hätten bereits zahlreiche Straßen in Fahrrad- und Fußgängerzonen umgewidmet. Brüssel habe kürzlich die komplette Innenstadt zur Tempo-20-Zone erklärt. Auch Berlin habe bereits Autospuren abgesperrt, um mehr Platz für Radfahrer zu schaffen.