Brüssel, Luxemburg (epd). Die Türkei ist der Hauptabnehmer für Müll aus der Europäischen Union. 2019 wurden 11,4 Millionen Tonnen Abfälle aus der Gemeinschaft in das Nachbarland exportiert, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg meldete. Dahinter folgte Indien mit 2,9 Millionen Tonnen. Insgesamt beliefen sich die Müllexporte der heutigen 27 EU-Staaten in Drittländer 2019 auf 31 Millionen Tonnen und einen Wert von 13,4 Milliarden Euro. Dies sei eine Steigerung der Menge um 66 Prozent gegenüber 2004.
An dritter Stelle der Müllabnehmer nannte Eurostat mit 1,9 Millionen Tonnen Großbritannien, das am 31. Januar diesen Jahres aus der EU ausgetreten ist, vor der Schweiz (1,6 Millionen Tonnen) und Norwegen (1,5 Millionen Tonnen). Die Exporte nach China fielen demnach vom höchsten Wert 10,1 Millionen Tonnen im Jahr 2009 auf 1,2 Millionen Tonnen 2019.
Den Hauptanteil der Müll-Exporte machten 2019 laut Eurostat mit 15,6 Millionen Tonnen Eisenmetalle aus, gefolgt von Papier (5,8 Millionen Tonnen) und Plastikmüll sowie sonstigem Müll (je 2,4 Millionen Tonnen).
Umgekehrt erhielten die heutigen 27 EU-Staaten Eurostat zufolge 2019 den meisten Müll aus Großbritannien (vier Millionen Tonnen), gefolgt von Norwegen (3,1 Millionen Tonnen) und der Schweiz (2,4 Millionen Tonnen). Insgesamt wurden demnach 16,7 Millionen Tonnen Müll aus Drittländern in die EU importiert.