Linken-Chefin Kipping fordert Osteramnestie für Bagatelldelikte

Linken-Chefin Kipping fordert Osteramnestie für Bagatelldelikte

Berlin (epd). Die Linken-Parteivorsitzende Katja Kipping schlägt eine Osteramnestie für Bagatelldelikte vor. Ihr gehe es dabei um Delikte, die normalerweise mit einer Geldstrafe abgehandelt würden, "zum Beispiel um Fahren ohne Fahrschein, Ladendiebstahl oder Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz", erklärte Kipping am Donnerstag in Berlin. Wer eine Geldstrafe nicht zahlen könne, bekomme eine Ersatzfreiheitsstrafe, müsse also für einige Tage ins Gefängnis. "Damit trifft die Strafe für solche Delikte also diejenigen am härtesten, die am wenigsten haben."

Kipping betonte: "Ich finde, dass wir Ostern in diesem Sinne zum Anlass nehmen sollten, um als Gesellschaft einmal ganz praktisch über Vergebung nachzudenken." Ostern bedeute nicht nur die Auferstehung von Jesus Christus. "Im Johannes-Evangelium steht geschrieben, dass Jesus auch zu seinen Jüngern ging, die verängstigt hinter verschlossenen Türen saßen. Er trat durch die geschlossene Tür zwischen sie und sagte 'Friede sei mit euch!' und: 'Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen' - er erteilt ihnen also eine Vergebungsvollmacht. Das ist ein sehr schöner Gedanke", sagte die Linken-Politikerin.