Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beantragt in 39 Städten mit hoher Luftbelastung temporäre Fahrrad-Straßen und Tempo 30 während der Corona-Krise. Zum Schutz der vermehrt auf das Fahrrad angewiesenen, zu ihren Arbeitsplätzen pendelnden Menschen sollten Straßenflächen zu Fahrrad-Straßen umgewidmet werden, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Freitag in Berlin. Zur Umsetzung setzt die Umwelthilfe den Städten eine Frist bis zum 16. April. Beispiele gebe es bereits unter anderem in Berlin-Kreuzberg, wo binnen 48 Stunden mehrere neue Radstreifen geplant, genehmigt und eingerichtet worden seien.
Entsprechende Anträge wurden laut DUH unter anderem in Hannover, Stuttgart, Freiburg, München, Frankfurt, Mainz, Düsseldorf, Dortmund, Nürnberg, Halle, Oldenburg und Berlin gestellt. Viele Menschen seien derzeit auf ihr Fahrrad angewiesen und könnten oder wollten weder mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch dem Pkw fahren, sagte der DUH-Bundesgeschäftsführer. Sichere Fahrrad-Straßen und entschleunigte Verkehre entlasteten vor allem auch Rettungsstellen und Krankenhäuser in Zeiten der immensen Herausforderungen durch das Coronavirus.
Die beantragten Maßnahmen sollten zudem die Luftqualität weiter verbessern. Wissenschaftliche Untersuchungen belegten den engen Zusammenhang zwischen hoher Luftbelastung und verstärkter gesundheitlicher Gefährdung, insbesondere der Atemwege. Dies wiederum erhöhe das Risiko schwerer Krankheitsverläufe von Covid-19 durch Vorerkrankungen, so der Umweltverband.