Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt vor den Umweltauswirkungen von Mobiltelefonen. Produktion, Nutzung und Entsorgung der 632 Millionen Smartphones in der EU verursachten umgerechnet über 14 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr - mehr als Lettland im selben Zeitraum emittiere, erklärte die Umweltschutzorganisation am Donnerstag in Berlin. Diese Klimabelastung könnte durch die Aufbereitung und erneute Nutzung ausgedienter Geräte deutlich verringert werden.
47 Jahre nach dem ersten Anruf über ein Mobiltelefon am 3. April 1973 würden in Deutschland jedes Jahr etwa 22 Millionen neue Smartphones verkauft. Die Geräte seien nicht nur zu einem ständigen Begleiter, sondern auch zu einem Symbol unserer Wegwerfgesellschaft geworden, erklärte die Deutsche Umwelthilfe. Die gravierenden Umweltauswirkungen entstünden durch kürzere Nutzungszyklen und steigenden Ressourcenverbrauch.
Im Schnitt würden Mobiltelefone nur zwei Jahre genutzt. Dabei würden für die Herstellung viele Ressourcen verbraucht und das Klima belastet. Umso wichtiger sei es, dass Handys möglichst lange verwendet werden. "Würden alle 124 Millionen ungenutzten Althandys in deutschen Schubladen wiederverwendet, ließen sich umgerechnet bis zu sieben Millionen Tonnen CO2 einsparen", erklärte die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin, Barbara Metz.
Mit der Initiative "Handys für die Umwelt" sammelt die DUH seit 2003 gemeinsam mit dem Rücknahmesystem Mobile-Box alte Mobiltelefone ein, um diese zu reaktivieren. Bislang wurden demnach über drei Millionen Althandys eingesammelt.