"Lindenstraße" - Skandale aus 34 Jahren

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Am 8. Dezember 1985 wurde ie erste Folge der "Lindenstraße" mit dem Titel "Herzlich willkommen" ausgestrahlt, am 29.3.2020 flimmert die letzte Folge über den Flachbildschirm und sagt: "Auf Wiedersehen".
"Lindenstraße" - Skandale aus 34 Jahren
Die Fernsehserie "Lindenstraße" hat kontroverse Themen nie gescheut und immer wieder Skandale produziert. Hier sind die Highlights aus gut 34 Jahren.

8. Dezember 1985: Die erste Folge der "Lindenstraße" mit dem Titel "Herzlich willkommen" wird ausgestrahlt. Zum Auftakt sieht man unter anderem die Familie Beimer, wie sie sich zur vorweihnachtlichen Hausmusik versammelt. Der Cliffhanger am Ende der Folge ist in die deutsche TV-Geschichte eingegangen: Tochter Marion Beimer steht um Mitternacht mit blutendem Gesicht in der Tür - und dann setzt der Abspann ein. Erst in der nächsten Folge erfährt man, dass sie mit ihrem Freund in eine Schlägerei mit türkischen Jugendlichen geraten war.

Folge 1: "Herzlich Willkommen" mit vorweihnachtlicher Hausmusik bei Familie Beimer: v.l.: Klausi (Moritz A. Sachs), Vater Hans (Joachim Hermann Luger), Mutter Helga (Marie-Luise Marjan), Tochter Marion (Ina Bleiweiß) und Benny (Christian Kahrmann) am 08.12.1985.

9. Oktober 1988: Nachdem der CSU-Politiker Peter Gauweiler gefordert hat, das Bundesseuchengesetz auf Aids-Kranke anzuwenden, sagt die Serienfigur Chris Barnsteg: "Gauweiler und Co. - das sind doch alles Faschisten!" Gauweiler reagiert mit einer Strafanzeige, 1990 erhebt die Kölner Staatsanwaltschaft tatsächlich Anklage wegen Beleidigung. Das Verfahren endet jedoch in allen Instanzen mit Freisprüchen. Die "Lindenstraße" stehe als künstlerisches Produkt unter einem besonderen Schutz, hieß es.

25. März 1990: Die Serienfiguren Carsten Flöter und Robert Engel küssen sich leidenschaftlich. Für damalige Verhältnisse ein Skandal, der einen Aufschrei in der Boulevardpresse auslöst. Der Darsteller des Carsten Flöter, Georg Uecker, erhält sogar Morddrohungen. Das Bayerische Fernsehen sendet die Wiederholung dieser Folge nicht, was dem Sender den Vorwurf der Zensur einbringt.

31. Januar 2010: Die Serienfigur Jimi Stadler betreibt Politikerschelte: "Die Politik hilft uns auch nicht. Unsere Super-FDP: Die steckt's den Hoteliers und den Ärzten hinten und vorne rein. Aber wir vom Handwerk, wir sind die Dummen. Wahrscheinlich, weil wir nicht gespendet haben." Die FDP-Bundestagsfraktion beschwert sich beim Sender und spricht von einer "einseitigen Parteinahme". Der WDR weist die Vorwürfe zurück und betont, die Figur spreche nicht für die ARD.

29. Januar 2012: Die Serienfiguren Caro und Josi rufen zu einem Flashmob gegen den Klimawandel auf: So viele Menschen wie möglich sollen sich am 2. Februar in allen Lindenstraßen Deutschlands vor der Hausnummer 3 versammeln. Die Münchner Polizei hält die Aktion für bedenklich: Auch eine friedlich angedachte Aktion könne schnell zur Party ausarten, die Polizeieinsätze zur Folge habe. Die "Lindenstraße" stellt daraufhin klar, dass es sich um einen Teil der Serienhandlung und nicht um einen realen Aufruf handle. In München bleibt die befürchtete Menschenansammlung aus.

2. September 2018: Seit mehreren Monaten ist bekannt, dass die zentrale Serienfigur Hans Beimer an diesem Tag sterben wird. Über die Umstände seines Todes wird in Fan-Foren und sozialen Netzwerken rege spekuliert. In der Serie gibt es Andeutungen, dass der Abschied dramatisch werden könnte. Doch es kommt anders: Am Ende sitzt der an Parkinson erkrankte Hans versöhnt in einer Waldhütte, gemeinsam mit Frau Anna und Ex-Frau Helga. Seine letzten Worte, bevor er an Herzversagen stirbt: "Das ist kein Ende. Das ist erst der Anfang."

16. November 2018: Die ARD teilt mit, dass die "Lindenstraße" im März 2020 eingestellt wird.