Rom (epd). Die Hilfsorganisation "Alarmphone" wirft Malta vor, gesetzeswidrig Flüchtlinge auf See zurückgewiesen zu haben. Der Inselstaat habe ein Boot mit 49 Menschen an Bord, das in der maltesischen Rettungszone in Seenot geraten war, in libysche Gewässer zurückgedrängt, erklärte die Organisation am Sonntag auf Twitter. Damit verstoße Malta gegen internationales Recht, erklärte "Alarmphone" unter Anspielung auf das Non-Refoulement-Prinzip. Danach dürfen Flüchtlinge nicht ohne die Möglichkeit, einen Asylantrag zu stellen, in Länder zurückgewiesen werden, in denen ihnen Folter oder unmenschliche Behandlung droht.
Die Hilfsorganisation hatte einen Notruf über die 49 in Seenot geratenen Flüchtlinge an die maltesischen Behörden weitergeleitet. Diese hätten das fragliche Boot gesucht aber nicht gefunden, teilte Malta laut "Alarmphone" wenige Stunden später mit. Ein Verwandter eines auf dem Boot befindlichen Flüchtlings habe daraufhin die Organisation informiert, dass das Boot nach Libyen zurückgedrängt worden sei. Dagegen retteten die maltesischen Behörden 110 Flüchtlinge in einem Schlauchboot, über deren Notlage "Alarmphone" sie am Vortag informiert hatte.