Wiesbaden (epd). Im Jahr 2019 haben die deutschen Amtsgerichte 18.749 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2,9 Prozent weniger als 2018. Die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen sank damit auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999, wie die Behörde am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Einen Anstieg hat es zuletzt im Krisenjahr 2009 gegeben (plus 11,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2008).
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für 2019 auf knapp 26,8 Milliarden Euro. 2018 hatten sie bei rund 21,0 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen trotz rückläufiger Zahl der Unternehmensinsolvenzen sei darauf zurückzuführen, dass 2019 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragt haben als 2018, erklärte das Statistikamt.
Neben der Zahl der Unternehmensinsolvenzen war 2019 auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen rückläufig: Im Vorjahresvergleich sank sie um 7,3 Prozent auf 62.632 Fälle. Einen Anstieg der Verbraucherinsolvenzen habe es zuletzt im Jahr 2010 gegeben (plus 7,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2009). Die Gesamtzahl aller Insolvenzen belief sich nach den Angaben im Jahr 2019 auf 104.069 Fälle. Das waren 5,0 Prozent weniger als 2018.