Die im Fonds gehaltenen Anteile orientierten sich an strengsten Nachhaltigkeitskriterien und entwicklungspolitischen Vorgaben, sagte der Nachhaltigkeitsbeauftragte der KD-Bank, Christian Müller, in Dortmund dem epd. Das Angebot sei am Markt sehr erfolgreich: Seit der Einführung im März 2010 sei das Anlagevolumen des Mischfonds auf etwa 1,3 Milliarden Euro gestiegen. Damit sei man einer der größten Fonds für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland.
Mit der Ausrichtung des Fonds auf entwicklungspolitische Ziele sei man vor zehn Jahren ein Novum am Markt gewesen, sagte Müller, der zudem Mitglied des Kriterienausschusses des Fair World Fonds ist. Auflegt wurde das Finanzprodukt mit Partnern wie "Brot für die Welt", dem Südwind-Institut, der Beratungsgesellschaft IMUG und der Fondsgesellschaft Union Investment. Der Fair World Fonds folgt strengen Regeln bei Auswahl und Zusammenstellung der Fondsanteile. So bleiben Unternehmen mit umstrittenen Produkten wie Atomkraft oder Waffen sowie problematischen Geschäftspraktiken außen vor. Auch Staatsbeteiligungen von Ländern, die Menscherechte systematisch verletzen, sind ausgeschlossen.
Verstärkte Nachfrage im Zuge der Klima-Debatte
Über den Fonds unterstützt werden dagegen zum Beispiel Unternehmen, die Produkte wie Wasseraufbereitungsanlagen oder Generika, also günstigere, gleichwertige Medikamente herstellen, oder Staaten, die erfolgreich gegen die Armutsbekämpfung vorgehen. Zudem liegt der Anteil der Aktien im Fonds bei maximal 30 Prozent, ansonsten setze man vor allem auf festverzinsliche Wertpapiere, betonte Müller. "Das ist kein Hochrisikoprodukt." Verstärkt wurden in den vergangenen Jahren zudem sogenannte Green Bonds für den Fonds erworben - also festverzinsliche Wertpapiere, mit denen nachhaltige Projekte finanziert werden. Mittlerweile haben die Green Bonds einen Anteil von 450 Millionen Euro im Fair World Fonds erreicht.
Zugleich erläuterte Müller, der auch Vorstandsmitglied im Arbeitskreis Kirchlicher Investoren in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, dass sich in den vergangenen Jahren im Zeichen der Klimadebatte eine verstärkte Nachfrage nach nachhaltigen Anlageprodukten entwickelt habe. In diesem Zusammenhang sei allerdings kritisch zu prüfen, inwieweit die angebotenen Produkte und Dienstleistungen tatsächlich einen nachhaltigen Effekt hätten - oder ob sie eher dem "Greenwashing" dienten, also dem Versuch eines Unternehmens, sich durch PR- oder Marketingmaßnahmen den Anschein von Nachhaltigkeit zu geben.