Berlin (epd). Die deutsche Vertretung des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) hat sich der Forderung nach einer Aufnahme Schutzsuchender aus Griechenland in Deutschland angeschlossen. "In dieser kritischen Situation kann Deutschland vorangehen, eine substanzielle Zahl von Schutzsuchenden aufnehmen und so helfen, Griechenland zu entlasten", erklärte der Leiter der Rechtsabteilung der Berliner Vertretung des UNHCR, Roland Bank, am Freitag.
"Das wäre nicht nur eine dringend gebotene humanitäre Geste an Menschen in Not, sondern auch ein wichtiges politisches Signal an andere Staaten, in einer Zeit, in der der Flüchtlingsschutz immer weiter unter Druck gerät", ergänzte er. Die Lebensbedingungen für die Menschen auf den griechischen Inseln seien "erschreckend und beschämend". Gleichzeitig seien die vielen Initiativen in Deutschland Ausdruck einer erheblichen Aufnahme- und Hilfsbereitschaft.
Nach Banks Angaben harren auf den griechischen Inseln derzeit rund 42.000 Schutzsuchende aus. Viele lebten in kleinen Zelten und hätten kaum Zugang zu Heizung, Strom oder warmem Wasser. Deutsche Städte und Kommunen bieten seit längerem an, Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen. Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) und die Oberbürgermeister von sieben Städten erneuerten dieses Angebot am Freitag eindringlich.