Köln (epd). In der Diskussion um die Aufnahme von bislang in der Türkei versorgten Flüchtlingen spricht sich eine Mehrheit der Deutschen für eine Verteilung der Schutzsuchenden auf die Länder der EU aus. Mehr als jeder zweite Bundesbürger (57 Prozent) befürwortet, dass die Flüchtlinge die Grenze zu Griechenland überqueren dürfen und anschließend auf die EU-Staaten aufgeteilt werden, wie eine am Donnerstag in Köln veröffentlichte repräsentative ARD-Umfrage ergab. 41 Prozent stimmen dieser Aussage eher nicht zu.
In der Frage, ob Deutschland bei der Aufnahme von Flüchtlingen mit gutem Beispiel vorangehen sollte, sind die Bürger gespalten. 48 Prozent sagen, Staaten wie Deutschland und Frankreich sollten Flüchtlinge aufnehmen, auch wenn sich andere EU-Staaten dagegen aussprechen. 49 Prozent hingegen stimmen dieser Aussage nicht zu.
Hintergrund der Umfrage ist, dass sich seit Ende der vergangenen Woche mehrere Tausend Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze eingefunden haben, um in die EU zu gelangen. Griechische Sicherheitskräfte verhindern den Grenzübertritt bislang weitgehend. Zudem verschärft sich die Situation der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln.
Das Umfrageinstitut Institut Infratest dimap befragte im Auftrag der ARD am Montag und Dienstag dieser Woche telefonisch 1.002 Wahlberechtigte.