Berlin (epd). Die Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge ist seit einem Hoch im Jahr 2016 kontinuierlich gesunken. Beherbergte die Bundesrepublik damals noch rund 60.000 minderjährige Flüchtlinge, die ohne Eltern in die EU gekommen waren, kamen 2018 nur noch rund 5.800 Minderjährige allein nach Deutschland, wie die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin sagte. Aktuell leben nach Zahlen des Bundesfamilienministeriums rund 10.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und 17.000 junge Volljährige in Deutschland.
Das Bundeskabinett beriet am Mittwoch den Bericht über die Situation unbegleiteter Minderjähriger im Kabinett. Im Februar 2019 waren Demmer zufolge noch rund 15.000 unbegleitete Minderjährige und 24.000 junge Erwachsene aus dem Ausland in der Obhut der Kinder- und Jugendhilfebehörden - insgesamt also rund 12.000 junge Menschen weniger als aktuell.
Seit Dezember gibt es Forderungen an die Bundesregierung, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland nach Deutschland zu holen. Auf die Frage, ob Deutschland dafür Kapazitäten habe, sagte ein Sprecher des Familienministeriums mit Blick auf die aktuellen Zahlen: "im Prinzip ja". Zuständig für die Versorgung seien allerdings die Länder und Kommunen.